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Rockenhausen – Marienthal – Bastenhaus – Donnersberg – Dannenfels

Mit einem reichhaltigen Frühstück im Bauch verlasse ich Rockenhausen im Norden, um wieder auf den E8 in östlicher Richtung zu kommen. Ich habe Glück gleich am Anfang kommt ein Naturwaldreservat. Ein gemischter Eichen- und Buchenwald, der sich selbst überlassen wurde und sich jetzt wieder Richtung „Urwald“ entwickeln soll. Das wird meiner Meinung nach noch ein paar Jahrhunderte dauern, aber ein Anfang ist ja gemacht, wie schön. Und schon habe ich meine erste tierische Begegnung des Tages. Mitten auf dem Weg kommt mir ein Marder entgegen! Erst bei einer Entfernung von 15 Metern bleibt er stehen, schaut mich an und kehrt um und trollt sich. Ich hatte Marder immer für nachtaktiv gehalten und hatte noch nie einen in freier Wildbahn gesehen. Ich bin entzückt und dann noch tagsüber. Aber zu dieser Jahreszeit anscheinend keine Seltenheit, da die Marder auf Partnersuche sind und tagsüber ihr Revier markieren um zu zeigen, was für tolle Typen sie sind.

Immer wieder sind Naturwaldreservatschilder aufgestellt (siehe Beitragsbild). Es ist ein Hirschkäfer darauf abgebildet. Der Hirschkäfer ist eines meiner zwei Krafttiere. Wer selber daran interessiert ist, seine Krafttiere zu finden, kann sich gerne an Helga and Manfred Weule wenden, die mir dabei geholfen haben. http://i-cons.info/was_tut_sich.htm

Ich freue mich jedenfalls die Schilder mit meinem Krafttier zu sehen. Noch schöner wäre es natürlich, den Hirschkäfer in der Natur zu sehen. Die Chancen sind aktuell gar nicht schlecht, da Hirschkäfer in alten Eichenbeständen vorkommen und Juni und Juli die Monaten sind, in denen sie in ihrer Käferform auftreten. Hirschkäfer gehören übrigens zur Gattung der Waldkäfer, die man auch „Schröter“ nennt.

Nach dem Wald geht es links auf eine Landstraße, die kurz danach in einer anderen Landstraße mündet. Es geht geradeaus weiter am Waldrand entlang. Später geht es dann links wieder in den Wald und auf den Wolfkopf (420 meter ü. N.N.). Leider ist es auf dem Gipfel bewaldet und man hat keine Aussicht.

Weiter geht es dann durch Getreidefelder Richtung Marienthal. Achtung an der Landstraße gibt es keine Wegmarkierung und auch meine Kompasswander Anwendung zeigt den falschen Weg. An der Straße müsst ihr rechts gehen und nicht links! Nach ca. 200 Meter kommt dann auf der linken Straßenseite wieder der Wanderweg, der mit einer Holzbrücke über den Bach nach Marienthal führt. Marienthal ist ein sehr gepflegter kleiner Ort, hat aber leider keine Netzverbindung. Die einzige Kneipe hat nur Mittwochs, Donnerstags und Samstags offen. Heute leider nicht. Ich setze mich trotzdem in den Garten und esse meine Brotzeit und mache eine kleine Pause.

Dann geht es weiter durch den Wald nach Bastenhaus. Inzwischen hat es das Regnen angefangen. Ich bin froh als ich Bastenhaus erreiche, da es dort ein Wellnesshotel gibt, dass offen hat. Ich bekomme dort Kaffee und Kuchen. Als es zu regnen aufhört, wandere ich weiter. Der Donnersberg wartet auf mich. Der Donnersberg ist der höchste Berg der Pfalz. Richtig geht es dann auch einen schmalen und steilen Pfad durch einen Buchenwald hoch. Eine Steigung, wie ich sie durchaus auch schon in den Alpen erlebt habe. Ich gehe ruhig und langsam um nicht außer Atem zu kommen. Auf einmal höre ich vor mir ein Geräusch. Ein Mountainbiker kommt mir auf seinem Rad entgegen. In 10 Meter Entfernung bleibt er vor mir stehen. Helm, schwarzes Dress, dazu ein passendes stylisches Mountain Bike, Schutzbrille, ich kann einen weißen Bart erkennen. Er wartet bis ich an ihm vorbeikommen, dann grüßt er mich respektvoll und bedankt sich. Ich bin überrascht und frage ihn: „Warum?“ Er antwortet, dass er durch mich gezwungen war, innezuhalten und langsamer zu fahren und dass sei gut für ihn. Spontan ergänze ich: „Und gesünder“. Er lacht und sagt mir, dass ich damit recht hätte. Endlich mal ein Mensch-Maschine-Wesen, das nicht durch den Wald ohne Rücksicht und Achtsamkeit geschwindigkeitsoptimiert rast, sondern meine pure Gegenwart als Symbol für Entschleunigung und damit für sich als lebensrettend wahrnimmt. Ich bin erfreut.

Am Abend komme ich müde in Dannenfels an. Die letzte Stunde hatte es geregnet. Glücklicherweise wanderte ich durch einen erwachsenen Buchenwald. Die Buchen sind clever und fangen den Regen mit den Blättern ein, leiten das Wasser am Stamm entlang zu ihren Wurzeln am Boden. Ich selber bleibe trocken.