Heute habe ich mein bisher bestes Frühstück bekommen: frische Brötchensorten vom Bäcker, selbstgekelterter Traubensaft, verschiedene kleine herzhafte Leckereien, Müsli, Hausmacher Wurst und die Tageszeitung. Jetzt schreibe ich schon wie für Kinder, frei nach Enid Blyton, regelmässig muss man schreiben, das es etwas Leckeres zu essen gibt. Verzeiht, ich werde mich mit Essensbeschreibungen ab sofort zurückhalten.
Dann geht es auch schon wieder los. Ich nehme die ein bisschen höhergelegene Straße nach Wachenheim. Die Sonne scheint und die Luft ist klar. Von der Straße habe ich einen besseren Blick in die Weinberge und das Tal der Pfrimm. Nach einem kleinen Friedhof, nehme ich nach rechts den Weg durch die Weinberge runter nach Wachenheim. Dabei schrecke ich einen Fasan auf. Schon toll, wieviele Tierarten ich auf dem Weg inzwischen erleben durfte.
In Wachenheim geht es an dem Bach Pfrimm abwärts. Bäume geben Schatten und ich komme gut voran. Vor Monsheim beginnt ein naturkundlicher Pfad, der immer wieder Schaubilder über Vögel zeigt. Der Wald ist hier dicht und naturbelassen. Der Weg ist schmaler geworden. Die Urwaldähnliche Atmosphäre gefällt mir.
Durch Monsheim geht es durch und danach wieder an der Pfrimm entlang bis nach Pfeddersheim. Kurz bevor die Wohnhäuser anfangen sind Plätze für die Pfeddersheimer eingerichtet worden, an denen sie grillen können. Kurz darauf wundere ich mich über den Lärm den grüngelbe Vögel in den Bäumen machen. Vögellärm der mir fremdartig und exotisch vorkommt. Ich treffe auf einen älteren Mann mit einer Kamera und einem Riesenobjektiv, der aufmerksam die Baumkronen beobachtet. Er erklärt mir dann, dass es sich bei den Vögeln um Halsbandsittiche handelt. Diese Vögel sind irgendwann aus ihrer Gefangenschaft ausgebrochen und haben inzwischen erfolgreich eine Kolonie hier in Pfeddersheim gegründet.
Es geht weiter nach Pfeddersheim hinein durch ein Wohngebiet. Mein Vater war vor circa 40 Jahren in Pfeddersheim ein paar Jahre stationiert gewesen. Wir haben ihn damals dort besucht und in dieser Zeit hat er seine Vorliebe für Wein entwickelt. Ich habe Pfeddersheim als langweiligen Ort in Erinnerung und daran hat sich anscheinend nichts geändert. Die Bundeswehr hat in der Zwischenzeit diesen Standort aufgegeben.
Am Bahnhof wartet ein ehemaliger Kollege auf mich. Ich freue mich ihn zu sehen und wir packen meinen Rucksack in sein Auto. Er fährt uns nach Worms und wir verbringen ein paar Stunden am Rhein in einer der beliebten Strandbars. Dabei trinken wir gemeinsam etwas und tauschen uns darüber aus, wie es uns in den letzten Monaten ergangen ist. Er gibt mir noch ein paar gute Tips, was ich mir morgen mit meinem Sohn in Worms angucken kann. Dann ist es auch schon Zeit, Abschied zu nehmen und meinen jüngsten Sohn vom Bahnhof abzuholen. Ich freue mich ihn in die Arme zu nehmen und bring ihn zu dem Hotel, wo wir die Nacht verbringen. Morgen werden wir gemeinsam Worms angucken und dabei darauf achten, dass ich auch einen Erholungstag vom Wandern habe.