5. Fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Linien rauf und runter

5. Fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Linien rauf und runter

Zuerst fange ich mit den Haltestationen an, die in meiner Nähe sind. In den vorhandenen Autobussen oder Straßenbahnen kann man die Tickets nicht direkt bei dem Fahrer kaufen. An den meisten Haltestellen stehen Automaten. Es ist dort möglich mit Kreditkarte oder bar zu bezahlen. Für eine Fahrt erhält man einen Zettel mit QR Code. Durch das Beobachten anderer Fahrgäste lerne ich, dass man den QR Code an Lesegeräte im Transportmittel halten muss, um sie zu entwerten. Schwierig für mich, da alles nur auf rumänisch geschrieben steht. Später lerne ich, dass eine Fahrkarte 60 Minuten lang gültig ist und 2,5 bis 3 Lei kostet, egal mit welchen Buslinien oder Straßenbahnen ich fahre. Auch dass es viel praktischer und günstiger ist mit einer eigenen Magenetkarte die Fahrkarten zu kaufen. Die Automaten bieten viele Möglichkeiten an und ich weiß heute noch nicht alle. Ich beobachte aufmerksam immer wieder die anderen Fahrgästen und lernen jedes Mal wieder etwas neues.Als erstes fahre ich mit der Buslinie 11 bis zur Endstation und wieder zurück. Parallel habe ich auf meine iPhone Google Maps aufgemacht und verfolge mit, wo ich gerade bin. Dabei versuche ich zu erkennen, ob irgendetwas interessantes zu besuchen gibt. Galati ist von breiten Straßen durchzogen, oft vierspurig und mit Mittelstreifen, auf dem die Straßenbahnen fahren können. Der Bus fährt am Justizpalast vorbei und erreicht schließlich den ältesten Teil von Galati, die Strada Domneasca. Hier stehen noch ältere Gebäude aus der Jugendstil- oder Gründerzeit. Diese Straße war früher die Prachtstraße der Stadt, jetzt ist hier nicht mehr viel los. Einige der alten Gebäude stehen leer und sind stark renovierungsbedürftig. Hier ist auch das Historische Museum in einer Nebenstraße, Universitätsgebäude, eine große Kirche und der Stadtpark. Der Bus hält schließlich an der Piata Centrala. Die Piata Centrala ist die Endhaltestelle für einige andere Buslinien und Straßenbahnen, aber vor allen Dingen der zentrale Marktplatz für regionale Erzeugnisse. Ich schlendere über den Markt: Gemüse, Obst, Fleisch, Milcherzeugnisse, Fisch, alles was man an Lebensmitteln braucht von regionalen Erzeugern und Händlern. Ich kaufe ein Pfund geschälte Walnüsse und laufe wieder zurück zum Bus. Mit der Buslinie 11 fahre ich wieder zurück bis zur andere Endhaltestelle. Überall ein ähnliches Bild, graue Plattenbauten mit Geschäften im Erdgeschoss, breite Straßen. Alle sauber und aufgeräumt.

Als nächstes fahre ich mit der Straßenbahnlinie 7. Ich entdecke, dass unterschiedlich alte Straßenbahnen in Galati fahren. Es gibt 8 sehr moderne Niedrigflurbahnen, die mit EU Fördermitteln angeschafft wurden. Es gibt aber auch ältere Straßenbahnen. Erstaunt stelle ich fest, dass deren Beschriftung in holländischer Sprache ist.  Anscheinend hat die Stadt Galati gebrauchte holländische Straßenbahnen gekauft oder gespendet bekommen. Schließlich gibt es noch sehr alte Straßenbahnen, wahrscheinlich noch aus der Ceausescu-Zeit. Ich komme an einem Fußballstadion mit Flutlichtanlage vorbei und dem lokalen Sportpalast. Am Ende ist ein Kreisverkehr. Ich bleibe sitzen und der Zugführer spricht mich an. Letzte Station. Ich weiß. Aber draußen kann ich nichts Interessantes sehen und das Wetter ist nicht gut. Sehr viele Wohnhäuser sind 5 Stockwerke hoch, alles Plattenbauten..  Auf dem Weg zur anderen Endhaltestelle kommen wir an einem großen Friedhof vorbei. Fast alle Passagiere in der Straßenbahn schlagen dreimal ein Kreuz. Ich kann das später immer wieder beobachten, die rumänischen Passagiere schlagen dreimal ein Kreuz vor der Brust, wenn der Bus oder die Straßenbahn an einem Friedhof oder an einer Kirche vorbeikommt. Rumänien ist das Land in der EU mit den meisten Kirchenmitgliedern, über 92% der Bevölkerung. Die orthodoxen Kirchen sind gut besucht und auf den Straßen kann man immer wieder Priester sehen, die hier Popa genannt werden. Die Straßenbahn Nummer 7 endet auch an der Piata Centrala. Ich kaufe mir ein Corvig, ein Gebäckstück, das noch warm verkauft wird und sehr lecker schmeckt. Anschließend fahre ich wieder nachhause.

Fortsetzung folgt

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